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Wer in nächster Zeit umzieht, sollte sich sich bereits frühzeitig über seinen Stromtarif Gedanken machen. Denn wer nicht handelt, kann sonst ungewollt beim teuren Grundversorger der Stadtwerke landen. So lohnt es sich in manchen Fällen, beim Umzug gleich den Anbieter zu wechseln. Wann ein Wechsel möglich und sinnvoll ist, und was Sie beachten sollten.
Kann oder muss ich beim Umzug den Stromanbieter wechseln?
Ob ein Wechsel beim Umzug notwendig und sinnvoll ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Prüfen Sie zunächst, ob Ihr bestehender Stromanbieter auch die neue Adresse beliefert. Haben Sie bereits einen günstigen Tarif, müssen Sie den Strom lediglich „ummelden“, also Ihren Energieversorger über die neue Adresse informieren. Fast immer lohnt es sich jedoch, die aktuellen Preise am neuen Wohnort zu vergleichen. Nutzen Sie also die Gelegenheit und sehen Sie in Ihrem Vertrag nach, ob dieser ein Sonderkündigungsrecht vorsieht. Wird der neue Wohnort dagegen nicht vom bisherigen Versorger beliefert, können Sie Ihren Anbieter ohnehin frei wählen.
Wie schnell kann ich kündigen?
Ist eine entsprechende Klausel für den Umzug vorhanden, können Sie kurzfristig zu einem günstigeren Anbieter wechseln. Ansonsten kann der Wechsel nur innerhalb der normalen Kündigungsfristen erfolgen. Die Dauer der Frist hängt davon ab, ob Sie Ihren Strom noch vom örtlichen Grundversorger beziehen, oder bereits vorher einen festen Laufzeitvertrag bei einem alternativen Anbieter abgeschlossen haben. Die Kündigungsfrist bei den örtlichen Stadtwerken dauert meist nur zwei Wochen zum Monatsende. Bei einem Laufzeitvertrag muss dagegen die vertraglich festgelegte Frist abgewartet werden, bevor ein Wechsel möglich ist. Die genauen Regelungen zur Kündigung stehen in den Vertragsbedingungen des Anbieters.
Warum lohnt sich ein Wechsel häufig?
Wie in vielen Bereichen zahlt sich auch bei der Stromversorgung eine langjährige Treue zu einem bestimmten Versorger leider kaum aus. Einige Energielieferanten betiteln Dauerkunden gar ketzerisch als „Schläfer“. Auch weil Neukunden teils enorme Rabatte oder Bonusangebote erhalten, ermöglicht ein Wechsel fast immer Einsparungen. Waren Sie lange nicht aktiv, oder befinden Sie sich noch in einem teuren Stromtarif der lokalen Stadtwerke, können Sie schnell einige Hundert Euro sparen. Verlieren Sie jedoch bei all den Bonusangeboten und Neukundenrabatten nicht den eigentlichen Strompreis aus den Augen. Meist sind die Sonderangebote auf maximal ein Jahr begrenzt. Danach wird es eventuell wieder teurer.
Sind Verträge mit Vorauszahlung sinnvoll?
Beim Wechsel des Stromanbieters müssen Sie einzelne Faktoren beachten, damit Ihnen später keine Nachteile entstehen. Die wichtigste Regel lautet: Schließen Sie keine Verträge über Stromtarife ab, in denen Sie Vorauszahlungen leisten müssen, selbst wenn derartige Angebote besonders günstig sind. In der Vergangenheit ist es bereits vorgekommen, dass einige Versorger Insolvenz angemeldet haben. Kunden die teils hohe Beträge vorausgezahlt hatten, erhielten Ihr Geld nicht mehr zurück.
Wie hoch ist der durchschnittliche Stromverbrauch eines Haushalts?
Um beim Vergleich zwischen dem alten und dem neuen Versorger verlässliche Werte zu erhalten, sollten Sie Ihren jährlichen Verbrauch relativ genau einschätzen. Entnehmen Sie diesen wenn möglich Ihrer letzten Jahresabrechnung. Es gibt jedoch auch Richtwerte, an denen Sie sich orientieren können. Laut dem Portal Stromspiegel stellt sich der aktuelle Durchschnittsverbrauch pro Jahr wie folgt dar:
- 1-Personen-Haushalt: 2.300 kWh
- 2-Personen-Haushalt: 3.000 kWh
- 3-Personen-Haushalt: 3.600 kWh
- 4-Personen-Haushalt: 4.000 kWh
- 5-Personen-Haushalt: 4.000 kWh
Manchmal wird der Verbrauch auch durch einzelne Geräte mit starkem Strombedarf wie z.B. Elektro-Durchlauferhitzer für das Warmwasser oder Elektro-Fußbodenheizungen stark beeinflusst. Prüfen Sie, ob sich derartige Installationen in der neuen Wohnung befinden, und kalkulieren Sie den Mehrverbrauch ein.
Was ist das Besondere an Ökostrom?
Strom wird derzeit noch zu einem großen Teil aus umweltschädlichen Quellen wie Kohle, Erdgas oder Atomenergie gewonnen. Zum Schutz der Umwelt ist es daher sinnvoll, Naturstrom bzw. Ökostrom zu beziehen. Dieser stammt aus erneuerbaren Energien wie Windkraft, Wasserkraft oder Sonnenenergie. Natur-Stromtarife sind heute nicht mehr wesentlich teurer als die herkömmliche Variante. Wenn Ihnen der Schutz der Natur wirklich am Herzen liegt, prüfen Sie, ob sich der Anbieter auch für den Bau neuer Ökostromanlagen engagiert. Sie erkennen dies an verschiedenen Ökostrom-Siegeln, welche Auskunft über Qualität und Herkunft des Stroms geben. Als zuverlässig gelten etwa die Label „Grüner Strom“ und „ok power“.
Wie läuft ein Stromanbieterwechsel ab?
Nachdem Sie die Stromtarife verglichen und einen geeigneten Anbieter gefunden haben, schließen Sie spätestens sechs bis acht Wochen vor dem Umzugstermin den neuen Vertrag ab um nicht später ganz ohne Strom dazustehen.. Klären Sie mit dem neuen Anbieter, ob dieser die Kündigung des Altvertrages für Sie übernimmt. Manchmal ist es auch besser selbst zu kündigen. Z.b. wenn sonst die Kündigungsfrist beim alten Versorger ablaufen würde, und man sich dann noch ein weiteres Jahr an den Vertrag binden müsste. Meist ist dieser Service verfügbar. Teils wird auch ein vorgefertigtes Kündigungsschreiben zum Download angeboten, mit dem Sie die Kündigung selbst vornehmen können.
Vergessen Sie auf keinen Fall die Zählerstände in der alten Wohnung beim Auszug zu notieren. Auf diese Weise sind Sie in der Lage, die Endabrechnung des ehemaligen Versorgers genau prüfen zu können. Schreiben Sie sich außerdem die Zählerstände in der neuen Wohnung auf.
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