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Wie entsteht Inflation und wie macht sie sich auch in 2023 stark bemerkbar?

Inflation

In der Inflation kennt jede Generation ihre eigenen Anlageformen. Nach dem Zweiten Weltkrieg ging in der jungen Bundesrepublik nichts über das Sparbuch, später wurde der Bausparvertrag zum Nonplusultra. Mittlerweile hat das Zinsniveau für beide Sparformen einen historischen Tiefpunkt erreicht, während die Inflation auf einem nicht minder rekordverdächtigen Höhenflug ist. Die Preise steigen also in einem Tempo, wie es die meisten heute lebenden Menschen in diesem Land noch nicht erlebt haben, während die Löhne und Gehälter in der Regel nicht im gleichen Maße angehoben werden. Für Sie, die Verbraucherinnen und Verbraucher bedeutet das: Die Kaufkraft des verdienten Geldes nimmt ab, Sie können sich also weniger leisten als früher. Doch woher kommt Inflation eigentlich?

Inflation ist kein neuzeitliches Phänomen

Inflation

Auch wenn die gegenwärtige Inflation-Situation nicht angenehm ist, kennen Sie aus den Geschichtsbüchern mindestens ein weitaus dramatischeres Beispiel: In den Jahren nach dem Ersten Weltkrieg taumelte die Weimarer Republik durch eine Hyperinflation, in der selbst für wichtige Lebensmittel wie Brot und Butter viele Millionen Reichsmark auf den Tisch gelegt werden mussten. Schon am nächsten Tag konnten sich diese unvorstellbar hohen Preise wieder verdoppelt haben.

Und schon deutlich früher in der Geschichte gab es Phasen der Inflation mit teilweise massiven Geldentwertungen. Über die genauen Zusammenhänge sind sich die Ökonomen auch heute noch nicht komplett einig. Einige Zusammenhänge sind aber auch ohne ökonomisches Grundwissen nachvollziehbar:

Wenn durch bestimmte Ereignisse wie die Corona-Pandemie oder der Ukraine-Krieg einige wichtige Produkte deutlich verstärkt nachgefragt werden, sorgt das knapper werdende Angebot für steigende Preise. Die benannten Krisen haben in der Inflation beispielsweise auch die Energiepreise in dramatische Höhen steigen lassen, was sich auf nahezu alle Wirtschaftsbereiche auswirkt. So steigen die Transportkosten für Waren und Güter, die Bäckerei muss die deutlich höheren Strom- beziehungsweise Gaskosten auf die Preise für Brot und Brötchen umlegen und einige Saunen haben ihre Türen aus Kostengründen sogar temporär oder dauerhaft geschlossen.

Natürlich liegt es auf der Hand, dass die Konsumenten versuchen, die höheren Preise ebenfalls zu kompensieren: Die selbstständige Elektrikerin, die nicht nur für ihren Mittagssnack in der Bäckerei, sondern auch für den Lebensmitteleinkauf deutlich tiefer in die Tasche greifen muss, wird den Preis für ihre eigene Arbeit ebenfalls anheben.

Waren, die während der Corona-Pandemie in den Supermärkten plötzlich knapp wurden (beispielsweise Nudeln, Mehl, Hefe, Butter, Speiseöl oder Tomatenmark), haben sich in der jüngeren Vergangenheit zwar deutlich verteuert. Anders als bei der Energie gab es hier aber immer Alternativen, sodass die Versorgung der Menschen stets gesichert war. Die leeren Regale in den Supermärkten und die Preissteigerungen waren also ein Ärgernis, konnten sich aber nur in sehr geringem Umfang auf die Gesamtwirtschaft und den Wert des Geldes auswirken.

Bei allen aktuellen Krisen, die sich auch aus der Eurozone nicht wegdiskutieren lassen, kann man allerdings wenigstens mittelfristig auf eine Stabilisierung der Lage bauen. Denn bei der Konstruktion des Euros hat man aus früher gemachten Fehlern gelernt und diverse Sicherheitsmechanismen eingebaut.

So ist der Leitzins, an dem sich die europäischen Kreditinstitute bei der Festlegung ihrer Soll- und Guthabenzinsen orientieren, eine Art heilige Kuh, die mit äußerster Vorsicht behandelt werden will. Um die Folgen der Wirtschaftskrise von 2008 insbesondere für einige südeuropäische Länder abzufedern, hat die EZB den Leitzins für mehrere Jahre auf null abgesenkt. Erst durch die aktuell vergleichsweise hohe Inflation sah man sich dort zum Handeln gezwungen und hat den Leitzins nun wieder leicht angehoben. Kreditzinsen sind allerdings bislang noch auf einem sehr niedrigen Niveau, wie man am Online Kredit von CrediMaxx erkennen kann.

Auch das Vertrauen in das Geld spielt eine gewichtige Rolle

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Gold, Silber und andere Edelmetalle haben sich im Verlauf der Geschichte als äußerst krisenfest erwiesen. Zwar gab es auch hier immer mal wieder Kursschwankungen, tiefe und dauerhafte Einbrüche wurden aber nie verzeichnet.

Anders verhält es sich beim Papiergeld: Rein materiell betrachtet handelt es sich lediglich um ein Stück bedrucktes Papier mit einem Wert von wenigen Cent. Die Tatsache, dass die Menschen darin ein wertvolles Zahlungsmittel erkennen, beruht auf dem Vertrauen in die eigene Währung: Solange alle Menschen dem Papier den aufgedruckten Wert zubilligen, ist der Wirtschaftskreislauf nicht in Gefahr.

Damit der Wert stabil bleibt, sind nicht nur die wirtschaftlichen Akteure gefragt, auch die Zentralbank muss in diesem Sinne arbeiten. Wird zu viel Geld in den Umlauf gebracht, haben die Menschen zwar sprichwörtlich mehr Scheine in der Tasche. Dieser Umstand sorgt allerdings für eine schnelle Anpassung der Preise: Waren und Dienstleistungen werden teurer. Die deutsche Hyperinflation ist das hierzulande bekannteste Beispiel, dass sich die Wirtschaft nicht mit der sprichwörtlichen Druckerpresse in Schwung bringen lässt. Und was damals galt, ist auch heute noch zutreffend, wie man es gerade eindrucksvoll in Zimbabwe erleben konnte.

Die Geschichte lehrt, dass es neben der gesunden Wirtschaftslage eine weitere Möglichkeit für die Wertstabilität des Geldes gibt: Münzen, die aus Legierungen mit Edelmetall wie Gold oder Silber bestehen, besitzen nicht nur den eingeprägten Geldwert, sondern auch den Metallwert. Selbst wenn man die Währung von heute auf morgen abschaffte würde und den Menschen keine Möglichkeit für einen Umtausch in ein anderes Zahlungsmittel einräumte, bliebe den Menschen nach wie vor der Metallwert der Umlaufmünzen. Das britische Pfund Sterling trägt das Sterling-Silber aus guten Gründen im Namen.

Kryptowährungen funktionieren nicht vollkommen anders

Der Bitcoin und andere Kryptowährungen sind seit einigen Jahren eine Alternative zu den üblichen Währungen, die von Zentralbanken ausgegeben werden. Ein Vorteil der virtuellen Währungen liegt natürlich darin, dass man auch für den globalen Handel keine Wechselkosten mehr tragen muss, denn der Bitcoin wird in Deutschland ebenso anerkannt wie in Australien oder in Brasilien.

Allerdings gibt es keine Zentralbank, die für die Wertstabilität sorgt. Das macht den Bitcoin zu einem nicht kontrollierbaren Spekulationsobjekt, das schon jetzt einen irrsinnig hohen Preis erreicht hat. Und auch die Tatsache, dass es sich um eine rein virtuelle Währung handelt, birgt eine große Gefahr. Denn hier gibt es keinerlei physischen Gegenwert, sodass auch dieses Geldsystem auf Treu und Glauben basiert. Bislang hat das gut funktioniert – doch wenn eine nach Ansicht nahezu aller Experten massiv überbewertete Währung zusammenbricht, wird dies die Weltwirtschaft auf heftigste Weise erschüttern.

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