Ratgeber Finanzen

Investments für nicht jeden Anleger – Geldanlagen mit Anspruch

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Am Finanzmarkt gibt es zahlreiche Produkte, die als Geldanlage dienen können. Die meisten Bankkunden kennen insbesondere die sogenannten Standardprodukte, zu denen beispielsweise Spareinlagen, Tagesgelder, Aktien oder auch Investmentfonds zählen. Darüber hinaus gibt es allerdings einige Anlageformen, die nicht für jeden Anleger geeignet sind und einen gewissen Anspruch an die entsprechenden Investoren haben. Exakt mit diesen Geldanlagen möchten wir uns etwas näher beschäftigen.

Geldanlagen mit Anspruch für bestimmte Anlegertypen

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Sicherlich sind Anlageformen mit einem besonderen Anspruch an Investoren bei Weitem nicht für jeden Anleger geeignet. Der Grund besteht darin, dass man sich in der Regel etwas näher mit der entsprechenden Anlagen beschäftigen muss und häufig Voraussetzungen zu erfüllen sind, wie zum Beispiel eine Mindestanlagesumme im fünfstelligen Bereich. Zudem möchten viele Anleger eine einfache und transparente Kapitalanlage nutzen, mit der sie sich nicht intensiv beschäftigen möchten.

Auf der anderen Seite gibt es eine wachsende Anzahl von Anlegern, die sogar gezielt nach außergewöhnlichen Geldanlagen mit einem etwas höheren Anspruch suchen. Dafür gibt es verschiedene Gründe, insbesondere:

  • Kapitalanlage soll interessant sein
  • Attraktive Rendite
  • Mischung zwischen Geldanlage und eigenen Interessen

Die meisten anspruchsvollen Geldanlagen haben zudem die Voraussetzung, dass Anleger mindestens fünfstellige Summen investieren können, was aber nicht zwingend der Fall sein muss. Doch welche Anlageform am Markt zählt man eigentlich zu diesen anspruchsvolleren Geldanlagen?

Geschlossene Fonds: Kapital investieren in einzelne Projekte

Eine Anlageform, die definitiv zu den anspruchsvolleren Geldanlagen zählt, sind geschlossene Fonds. Diese gibt es schon seit Jahrzehnten und im Kern geht es darum, dass Sie sich mit Ihrem Kapital an einer Fondsgesellschaft beteiligen, um meistens ein einzelnes Projekt dadurch zu finanzieren. Dabei kann es sich zum Beispiel um den Erwerb und Betrieb eines Containerschiffs, eines Flugzeuges oder auch einer Windkraftanlage handeln. Alternativ zu geschlossenen Fonds wird häufig auch von geschlossenen Beteiligungen gesprochen.

Der Anspruch an dieser Geldanlage besteht darin, dass Sie sich zunächst mit dem Einzelprojekt beschäftigen sollten, um beurteilen zu können, ob dieses eine gute Aussicht auf Erfolg hat. Darüber hinaus müssen Sie bei geschlossenen Fonds fast immer mindestens 10.000 Euro investieren, manchmal sogar 20.000 oder 30.000 Euro. Hinzu kommt, dass es sich um eine relativ risikoreiche Geldanlage handelt, denn ein Totalverlust ist jederzeit möglich. Auf der anderen Seite sind derartige Investments in geschlossene Fonds interessant und häufig auch attraktiv, denn die Renditen belaufen sich nicht selten auf vier bis über acht Prozent.

Sachwertanlagen aller Art: Große Auswahl an den Märkten

Ebenfalls zu den anspruchsvolleren Geldanlagen zählen eindeutig die sogenannten Sachwertanlagen. Die bekanntesten sind auf der einen Seite das Investment in Edelmetalle und zum anderen die Anlage in Immobilien, das sogenannte Betongold. Gold und Silber stellen dabei unter den Sachwertanlagen eine Art Ausnahme dar, denn hier können auch Kleinanleger und Investoren mit wenig Geld investieren, die sich ferner nicht am Markt auskennen müssen. Durch den Kauf von Barren oder Münzen liegen Sie Ihr Geld direkt in die Preisentwicklung des jeweiligen Edelmetalls an, müssen allerdings sonst nichts Besonderes beim Investment berücksichtigen.

Das gilt bereits für Immobilien nicht mehr, denn bei einem Direktinvestment, also beim Kauf eines Hauses, müssen Sie sich am Markt einigermaßen auskennen. Nur so können Sie beurteilen, welche Objekte eine Chance auf Wertsteigerungen haben und ob der angebotene Verkaufspreis fair ist. Diese Marktkenntnis gilt auch für viele andere Sachwertanlagen, bei denen teilweise persönliche Interessen und das Investment miteinander verbunden sind. Zu den häufig gar nicht bekannten Sachwerten, in die Anleger investieren können, zählen zum Beispiel:

  • Oldtimer
  • Kunstgemälde
  • Antiquitäten
  • Diamanten
  • Briefmarken
  • Luxusuhren
  • Spirituosen

Im Prinzip lässt sich fast jeder Sachwert mit einem etwas größeren Gegenwert, für den es einen Markt gibt, auch als Sachwertanlage in Anspruch nehmen. Diese Geldanlagen sind deshalb sehr anspruchsvoll, weil Sie sich eben am jeweiligen Markt sehr gut aus kennen müssen. Es wäre zum Beispiel keine gute Idee, einfach „irgendeinen“ Oldtimer zu kaufen und zu hoffen, dass dieser irgendwann im Wert steigen wird. Zudem kommt bei derartigen Sachwerten dazu, dass Sie meistens ohnehin eine Leidenschaft für das entsprechende Objekt haben und diese mit der Kapitalanlage verbinden möchten.

Private Equity und Venture Capital: Geldanlage in Unternehmen

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Ebenfalls zu den anspruchsvolleren Kapitalanlagen, die für eine kleine Gruppe von Privatanlegern geeignet sind, zählen einerseits Private Equity und zum anderen Venture Capital. In beiden Fällen investieren Sie Ihr Geld durch eine direkte Beteiligung in einzelne Unternehmen. Im Bereich Private Equity sind dies meistens Firmen, die schon einige Jahre am Markt existieren und die zum Beispiel in einem sehr interessanten Wirtschaftszweig tätig sind. Venture Capital Investoren hingegen legen in der Regel in StartUps und sehr junge Unternehmen Geld an.

Sowohl Private Equity als auch Venture Capital Investoren müssen zunächst einmal über einen größeren Anlagebetrag verfügen. Zudem sollten sie sich natürlich intensiv mit dem entsprechenden Unternehmen auseinandersetzen, denn immerhin investieren Sie Ihr Kapital in eine einzelne Firma. Sollte diese in Schwierigkeiten geraten, könnte das unter Umständen einen Totalverlust bedeuten. Für eine Anlage im Bereich Privat Equity und Venture Capital spricht vor allem die Aussicht auf eine sehr gute Rendite, die es meistens in Form einer Gewinnbeteiligung oder eines festen Ertrages gibt.

Anspruchsvolle Geldanlagen den Experten überlassen: Vermögensverwaltungen

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Wer zwar auf der einen Seite eher anspruchsvolle Geldanlagen nutzen möchte, auf der anderen Seite jedoch keine Lust oder keine Zeit hat, sich selbst damit zu beschäftigen, kann alternativ auf eine Vermögensverwaltung zurückgreifen. In diesem Fall vertrauen Sie Ihr Kapital einer professionellen Vermögensverwaltung an, die dann Ihr Geld investiert. Ob und in welchem Umfang dort auch anspruchsvollere Kapitalanlagen genutzt werden, können Sie in der Regel vorab mit dem entsprechenden Vermögensverwalter besprechen. Sie müssen heutzutage keine sechsstelligen Anlagesummen haben, um überhaupt eine solche Vermögensverwaltung nutzen zu können.

Der Grund besteht darin, dass es inzwischen sogenannten Robo-Advisors gibt. Das sind Online-Vermögensverwalter, die sich um Ihr Geld kümmern. Allerdings besteht hier ein kleiner Nachteil darin, dass Robo-Advisors fast ausschließlich standardisierte Anlageprodukte nutzen, insbesondere ETFs. Kaum einige dieser Online-Vermögensverwalter legen das Kapital auch in anspruchsvollere Anlageformen an, sodass Sie eventuell eher auf eine klassische Vermögensverwaltung zurückgreifen müssten.

Portfolio auch bei anspruchsvollen Anlagen diversifizieren

Wichtig ist es, dass Sie gerade bei anspruchsvolleren Anlageformen nicht alles auf eine Karte setzen, sondern stattdessen Ihr Portfolio diversifizieren. Das bedeutet, dass Sie Ihr Kapital auf unterschiedliche Geldanlagen aufteilen und so einen guten Anlagemix erreichen. Das wiederum würde bedeuten, dass Ihr Investment insgesamt zum Beispiel wie folgt aussehen könnte:

  • 15 % Geschlossene Fonds
  • 20 % Sachwertanlagen
  • 20 % Private Equity und/oder Venture Capital
  • 15 % Aktienfonds
  • 30 % Klassische Geldanlagen wie ETFs und Aktien

Dieser Mix ist natürlich sehr individuell und kann insbesondere Ihrem Anlegertyp und Ihren Anlageinteressen entsprechen.

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