Finanzen

Kursrückgang bei Aktien in Grenzen halten – diese Möglichkeiten gibt es

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In diesem Blog-Beitrag erfahren Sie, wie sie durch einen Kursrückgang Ihrer Aktien die damit einhergehenden Verluste weitestgehend in Grenzen halten können.

Eine erhebliche Anzahl von Anlegern interessiert sich auf der einen Seite grundsätzlich für das Thema Aktien und an der Börse investieren. Auf der anderen Seite besteht allerdings eine große Furcht davor, dass Kapital durch größere Kursverluste vernichtet wird. Natürlich gab es in der Vergangenheit immer wieder Aktiengesellschaften, unter anderem auch Großunternehmen, die insolvent wurden, sodass Anleger zum Teil ihr gesamtes Kapital verloren haben. Gerade bei den Standardwerten ist das allerdings eher eine Ausnahme. Darüber hinaus wissen viele Anleger nicht, dass ihnen durchaus einige Mittel zur Verfügung stehen, wie sie Verluste bei Aktien in Grenzen halten oder im besten Fall vollständig vermeiden können. Mit einzelnen Methoden möchten wir uns im folgenden Beitrag näher beschäftigen.

Votalität der Börsen wird oft unterschätzt

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Manche Anleger scheuen sich vor einem Investment in Aktien, weil immer wieder von turbulenten Börsen in den Medien berichtet wird. Die Schwankungsbreite der Aktienkurse wird im Allgemeinen auch als Volatilität bezeichnet. Damit ist gemeint, in welchem Umfang Aktienkurse innerhalb eines bestimmten Zeitraums in die eine oder andere Richtung ausschlagen. Exakt diese Volatilität wird allerdings von vielen Anlegern überschätzt.

Natürlich kann es passieren, dass es innerhalb von wenigen Tagen zu einem mehrprozentigen Kursrückgang der Aktien kommt. Größere Einbrüche hingegen sind meistens ein Kennzeichen für Nebenwerte, nicht aber für Standardaktien, die sich zum Beispiel im DAX befinden. Darüber hinaus schlägt die Volatilität in der Mehrheit in beide Richtungen zu, sodass es nach größeren Kursverlusten in der Historie häufig kurze Zeit später größere Kursgewinne gab. Dieser Tatsache sollten sich Anleger zunächst bewusst sein, bevor sie im zweiten Schritt entsprechende Maßnahmen ergreifen, um trotz häufig überschätzter Volatilität Kursverluste in Grenzen zu halten oder Risiken zu senken.

Grundlegende Maßnahme: Kapital auf mehrere Aktienwerte verteilen

Eine grundlegende Maßnahme, die jeder Anleger bei einem Investment in Aktien sofort ergreifen kann, nennt sich Diversifizierung. Damit ist gemeint, dass Sie Ihr Kapital auf mehrere Aktientitel verteilen. Empfehlenswert ist nicht, dass Sie zum Beispiel von nur einem Aktienwert 20 Stück erwerben, sondern Sie sollten Ihr Kapital dann schon auf mindestens fünf unterschiedliche Aktien verschiedener Unternehmen verteilen. Rein statistisch erreichen Sie bereits durch eine solche Diversifikation eine deutliche Reduzierung des Gesamtrisikos im Hinblick auf mögliche Verluste bei Kursrückgang der Aktie.

Das wird deutlich, wenn wir einen Vergleich zwischen einer Diversifizierung und dem Einzelengagement in lediglich einen Aktienwert ziehen. Wenn Sie zum Beispiel 20.000 Euro in nur eine Aktie investieren und verzeichnet dieses Wertpapier dann innerhalb weniger Monate einen Kursverlust von 20 Prozent, sind aus Ihren ehemals 20.000 Euro noch 16.000 Euro geworden. Hätten Sie Ihre 20.000 Euro hingegen auf fünf unterschiedliche Aktientitel verteilt, würde der Kursverluste eines Wertpapiers deutlich weniger ins Gewicht fallen. Sie hätten in diesen Aktientitel ohnehin nur 4.000 Euro investiert, sodass der effektive Verlust Ihres gesamten Portfolios lediglich 800 Euro betragen würde. An diesem Beispiel wird deutlich, wie schon mit einer so einfachen Maßnahme wie der Diversifikation das Risiko höherer Verluste reduziert werden kann.

Effektives Mittel gegen größeren Kursrückgang: Die Stop-Loss Order

Wenn es um die Absicherung gegen größere Verluste geht, dann nennen die meisten Experten an erster Stelle ein Mittel: die Stop-Loss Order. Dabei handelt es sich um eine bestimmte Orderart, die nicht zu verwechseln mit einer einfachen Kauf- oder Verkaufsorder als Limitorder ist. Die Stop-Loss Order können Sie zu jedem Zeitpunkt nach dem Kauf einer Aktie erteilen oder Sie geben direkt beim Handel der entsprechenden Wertpapiere eine sogenanntes Stop-Loss Marke mit. Doch was bewirkt die Stop-Loss Order eigentlich?

Nehmen wir dazu an, dass Sie schon seit längerer Zeit eine Aktienposition halten und minimal im Gewinnbereich liegen. Der Aktienkurs ist also seit Ihrem Kauf etwas gestiegen. Sie möchten nun verhindern, dass Sie durch eventuell fallende Kurse mit dieser Aktienposition zum Beispiel mehr als zehn Prozent Ihres eingesetzten Kapitals verlieren. Falls Sie zum Beispiel zum Kurs von 50 Euro diese Aktien erworben haben, müssten Sie diese Marke in der Stop-Loss Order dann bei 45 Euro ansetzen. Dies entspricht einem möglichen Verlust von maximal 10 Prozent. Fällt der Kurs der Aktie dann tatsächlich und erreicht das vorgegebene Stop-Limit von 45 Euro, würde die Order ausgeführt. Das bedeutet, dass Ihre Aktien verkauft werden, sodass Sie vor einen höheren Verlust geschützt sind.

Die Stop-Loss Order können Sie aber nicht nur zum Verhindern größerer Verluste einsetzen, sondern damit lassen sich auch bereits erzielte – aber noch nicht realisierte – Gewinne sichern. Im vorherigen Beispiel könnte das der Fall sein, wenn Sie die Aktien zu einem Kurs von 50 Euro gekauft hätten, der aktuelle Börsenkurs sich allerdings aufgrund einer freundlichen Entwicklung schon bei 60 Euro bewegt. Möchten Sie nun diesen nicht realisierten Gewinn sichern, könnten Sie zum Beispiel eine Stop-Loss Order mit dem Limit 55 Euro aufgeben. Die Aktienposition würde dann veräußert, wenn der Kurs von 55 Euro erreicht ist. Sie hätten dann immer noch einen Gewinn von 10 Prozent pro Aktie erzielt, sich die Rendite demzufolge gesichert.

Derivate zur Absicherung von Aktienpositionen

Eine etwas andere Form der Absicherung ist fernab der Stop-Loss Order das Nutzen sogenannter Derivate. Dazu zählen in erster Linie:

  • Futures
  • Optionen
  • Optionsscheine
  • CFDs

Derivate sind abgeleitete Produkte, weil sie sich auf einen sogenannten Basiswert beziehen, wie zum Beispiel auf eine Aktie. Der große Unterschied zum Direktkauf von Aktien besteht bei Derivaten wie Optionen oder Futures darin, dass Sie auch auf fallende Kurse spekulieren können. Exakt das ist eine wichtige Voraussetzung dafür, dass Sie solche Derivate auch zur Absicherung vorhandener Aktienpositionen und damit zur Verlustminimierung einsetzen können. Wie genau funktioniert das?

Stellen wir uns vor, dass Sie in Ihrem Wertpapierdepot 50 Aktien der Allianz Versicherungsgesellschaft haben. Als Aktionär hoffen Sie naturgemäß, dass die Kurse der Allianz Aktien möglichst kräftig in der Zukunft steigen werden. Gegen eventuelle Kursverluste können Sie sich einerseits mit der angesprochenes Stop-Loss Order absichern. Sie haben alternativ oder zusätzlich allerdings auch die Möglichkeit, zum Beispiel Optionsscheine zu kaufen. Dieser müsste zum einen einen Bezug auf den Basiswert Allianz Aktien haben. Zum anderen muss es sich zwingend um einen sogenannten Put-Optionsschein handeln.

Das bedeutet nämlich, dass Sie mit dem Optionsschein das Recht erwerben, Allianz Aktien zu einem festgelegten Kurs zu verkaufen. Sollte es tatsächlich zu einem Kursrückgang der Aktie kommen, steigt der Wert Ihres Optionsscheines, weil Sie sich im Gegenzug die Aktien zu einem günstigeren Kurs besorgen könnten. Während Sie also auf der einen Seite durch den Kursrückgang bei Ihrer Aktienposition Verluste erleiden, erzielen Sie mit dem Derivat in Form des Optionsscheines einen Gewinn. Im besten Fall führt das dazu, dass Sie trotz Kursrückgang der Aktien in der Summe keinen Verlust erleiden.

Welche Verluste begrenzen ist bei vorhandenem Kursrückgang überhaupt möglich?

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Nicht wenige Anleger werden sich im Zusammenhang mit dem Investment in Aktien die Frage stellen, in welchem Umfang eine Begrenzung von Verlusten bei Kursrückgang überhaupt möglich ist. Wie Sie am Beispiel der Stop-Loss Order sehen, können Sie selbst bestimmen, welchen maximalen Verlust Sie verschmerzen können oder wollen. Voraussetzung ist natürlich, dass vor dem Erteilen einer Stop-Loss Order noch kein größerer Verlust eingetreten ist, denn im Nachhinein wirkt diese Order selbstverständlich nicht. Ähnliches gilt für Derivate, sodass es beispielsweise eine gute Strategie ist, die im Beispiel genannten Optionsscheine direkt zusammen mit dem Kauf der Allianz Aktien zu erwerben. Mit solchen Methoden ist es im optimalen Fall möglich, Verluste in engen Grenzen zu halten oder sogar gänzlich zu vermeiden.

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