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Anlage in Sachwerte – es gibt mehr als Immobilien

Anlage

Bei einer Sachwertanlage denken die meisten Anleger automatisch an Immobilien, da es sich um einen klassischen Sachwert handelt, der oft als Kapitalanlage genutzt wird. Allenfalls werden zusätzlich noch Edelmetalle erwähnt, die natürlich in Form von Goldbarren, Silberbarren oder Münzen ebenfalls als Sachwertanlage dienen. Wissen Sie jedoch, dass es noch eine ganze Reihe anderer Sachwertanlagen gibt, die Ihr Portfolio ergänzen können? Auf diese alternativen Sachwerte, die ebenfalls der Geldanlage dienen, möchten wir im Folgenden näher eingehen.

Anlage in Sachwerte

Sachwertanlagen: 80 Prozent des Marktes von Immobilien und Edelmetallen dominiert

Zu Beginn muss man ganz eindeutig festhalten, dass der weitaus größte Teil aller Sachwertanlagen zum einen Immobilien und zum anderen Edelmetalle sind. In beiden Fällen gibt es nicht nur die Möglichkeit, per Kauf direkt in die Sachwerte zu investieren, also beispielsweise durch den Erwerb einer Immobilie oder von Goldbarren, sondern darüber hinaus stehen alternativ sogenannte indirekte Anlageformen zur Verfügung.

Diese funktionieren zum Beispiel mittels Immobilienaktien, Goldfonds oder ETFs. Im Verhältnis 1:1 von einer erhofften Preissteigerungen profitieren Sie allerdings selbst bei Immobilien und Edelmetallen nur dann, wenn Sie sich für ein Direktinvestment entscheiden. Das bedeutet, dass Sie entweder Gewerbeimmobilien oder eben Münzen sowie Barren erwerben. Bei den meisten anderen Sachwertanlagen, auf die wir jetzt näher eingehen, gibt es keine Wahl zwischen direkten und indirekten Investments, sondern es wird eine Direktanlage in den Sachwert vorausgesetzt.

Kleine Werte und große Gegenwerte: Diamanten und Edelsteine

Schon seit Jahrhunderten zählen unter anderem Diamanten und Edelsteine zu den Sachwerten, die auch für Anleger äußerst interessant sind. Besonders beliebt sind zum Beispiel Smaragde, Rubine oder Saphire, die nicht selten im Laufe der Jahre und Jahrzehnte im Wert steigen. Allerdings gilt für diesen wie übrigens auch für viele andere Märkte, dass Sie sich dort sehr gut auskennen sollten. Eine Anlage in Diamanten und Edelsteine ist nämlich nicht so einfach wie in Edelmetalle, weil in aller Regel die Qualität und auch die Seltenheit eine wesentliche Rolle spielt. Bei Goldbarren hingegen können Sie an jedem Tag auf Grundlage des aktuellen Goldpreises und des Gewichts Ihres Barrens genau festlegen, welchen Gegenwert Barren oder Münzen haben.

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Sachwertanlagen für Liebhaber: Oldtimer und Antiquitäten

Bei vielen Sachwertanlagen spielt für die Anleger nicht nur die mögliche Rendite eine Rolle, sondern es verbinden sich Investment und eine Leidenschaft für die entsprechenden Sachwerte. In diese Kategorie fallen definitiv unter anderem Oldtimer und auch Antiquitäten, wie zum Beispiel Möbelstücke aus dem 19. Jahrhundert. Kaum ein Anleger würde sicherlich auf die Idee kommen, nur aufgrund einer eventuell guten Rendite einen Oldtimer zu erwerben. Daher spielt bei solchen Sachwerten fast immer eine Mischung aus Investment und Hobby bzw. Leidenschaft eine Rolle.

Wie schon bei den Edelsteinen und Diamanten ist es allerdings auch bei Oldtimern und Antiquitäten eine wichtige Voraussetzung, dass Sie sich am Markt auskennen. Nur dann können Sie zum Beispiel beurteilen, ob ein für beispielsweise 35.000 Euro angebotener Oldtimer diesen Betrag wert ist oder ob es sich eher um ein überteuertes Angebot handelt. Sie müssen allerdings nicht nur den aktuellen Marktwert einschätzen können, sondern darüber hinaus zumindest ungefähr eine Vorstellung dazu haben, ob die Preise für den entsprechenden Sachwert zukünftig Potenzial für Steigerungen haben. Daher ist es wichtig, dass Sie sich am entsprechenden Markt auskennen, bevor Sie zum Beispiel Geld in Oldtimer anlegen.

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Sachwerte für Jedermann: Briefmarken und Postkarten

Zu den etwas exotischeren Sachwerten, die allerdings ebenfalls als Sachwertanlage dienen können, zählen unter anderem Briefmarken und Postkarten. Insbesondere Briefmarken sind im Prinzip eine Sachwertanlage für Jedermann und nicht zum Beispiel auf vermögende Privatinvestoren begrenzt. Bei Briefmarken besteht der Grund darin, dass…

  • …die Mindestanlagesumme sehr gering sein kann
  • …es zur Bewertung Hilfen gibt, wie zum Beispiel Kataloge
  • …Briefmarken nur wenig Platz wegnehmen

Das Investment in Briefmarken ist demzufolge eine ganz andere Sachwertanlage, wie zum Beispiel Oldtimer. Bei Fahrzeugen und auch Antiquitäten haben Sie zunächst öfter eventuell das Problem, wo und wie sie diese unterbringen. Bei Briefmarken stellt sich diese Frage nicht, denn die kleinen Postmarken können einfach in ein Album sortiert werden. Gleiches gilt natürlich für Postkarten, die ein ganz ähnliches Sammel- und Anlagegebiet darstellen. Darüber hinaus zeichnen sich Briefmarken und Postkarten durch zum Teil sehr geringe Einstiegspreise aus, sodass sich die Mindestanlagesumme auf einem niedrigen Niveau bewegt. Die Beurteilung des aktuellen Marktwertes ist zumindest bei Briefmarken nicht schwer, denn dafür gibt es in aller Regel jährlich erscheinende Kataloge.

Sachwertanlagen für Experten: Luxusuhren, Schmuck, Kunstgemälde und hochwertige Spirituosen

Während Sachwertanlagen wie Briefmarken, Edelmetalle oder auch Postkarten von nahezu jedem Anleger genutzt werden können, gibt es auf der anderen Seite ebenso einige Sachwerte, die im Prinzip ausschließlich für Experten auf dem jeweiligen Gebiet geeignet sind. Dazu gehören unter anderem:

  • Luxusuhren
  • Schmuck
  • Hochwertige Spirituosen
  • Kunstgemälde

Bei diesen Sachwerten brauchen Sie eine tiefere Kenntnis, um insbesondere den fairen Preis für den einzelnen Sachwert beurteilen zu können. Bei Luxusuhren zum Beispiel kommt es nicht nur auf den reinen Materialwert in Gold, Silber oder auch bei einer mit Diamanten besetzten Uhr an. Darüber hinaus kann der tatsächliche Wert weit darüber liegen, wenn es sich zum Beispiel um eine äußerst limitierte Luxusuhr handelt, von der es vielleicht weltweit nur noch 50 Exemplare gibt. Ähnliches gilt im Prinzip für sämtliche Sachwerte, die gleichzeitig einen hohen Sammlerwert haben, weil sie relativ selten sind.

Vor dem Investment in Sachwerte: Eventuell ein Gutachten einholen

Bei nicht wenigen Sachwerten ist es sinnvoll, dass Sie vor dem Investment ein Gutachten einholen. Das gilt insbesondere unter der Voraussetzung, dass Sie sich selbst nicht so gut am Markt auskennen, als dass Sie mit Sicherheit beurteilen könnten, ob der angebotene Preis fair ist oder nicht. Hinzu kommt bei einigen Sachwerten wie Diamanten, Edelsteinen und Luxusuhren, dass Sie ebenso die Echtheit erkennen müssen. Insbesondere bei hochwertigen Sachwerten sind durchaus Fälschungen im Umlauf, sodass auch nur unter dieser Voraussetzung ein Sachverständiger eine große Hilfe darstellen kann.

Welche Rendite bringen Sachwertanlagen?

Ein Vorteil der Sachwertanlagen ist, dass sie mit einem Inflationsschutz versehen sind. Das führt auf der anderen Seite allerdings dazu, dass Sie keine festen Erträge einkalkulieren können, wie es zum Beispiel in Form von Zinsen der Fall wäre. Somit lässt sich keine pauschale und valide Aussage treffen, welche Rendite Sie mit Sachwerten erzielen können. Während es bei Edelmetallen und Immobilien zumindest noch Durchschnittswerte gibt, mit denen Sie kalkulieren können, lässt sich ein durchschnittlicher Ertrag bei vielen anderen Sachwerten nicht seriös angeben. Die mögliche Rendite beinhaltet daher häufig eine recht große Spanne, die von – vorübergehenden – Verlusten bis hin zu einer durchschnittlichen Jahresrendite von über zehn Prozent reichen kann.

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